1981 Schleiz


Die Ergebnisse

02.08.1981 Rennwagen B8 bis 1300ccm LK I DDR Meisterschaftslauf
Start 10:30 9 Runden = 68.679 km, am Start 18, am Ziel 14

 1. Frieder Kramer Zwickau MT 77-1 27:27,0 = 150,759 km/h
 2. Hartmut Thaßler Dresden MT 77-1 27:28,9
 3. Ulli Melkus Dresden MT 77-1 27:37,6
 4. Manfred Günther Scheibenberg SRG Lada 27:43,0
 5. Wolfgang Wöhner Illmenau Lada 28:28,1
 6. Roland Prüfer Greiz SEG Lada 28:28,3
 7. Wolfgang Günther Finsterwalde SEG III Lada 28:29,4
 8. Eberhard Grüner Zwickau MT 80 28:45,9
 9. Helga Heinrich Zwickau Lada 29:11,6
10. Volker Worm Leipzig MT 77-1 29:12,3
11. Hans Jürgen Vogel Hermsdorf SEG Lada 30:18,0
12. Horst Görlitz Finsterwalde SEG III 1 Rd. zur.
13. Antanas Atanosow Bulgarien MTX 1 Rd. zur.
14. Vaclav Lim CSSR Avia 4 Rd. zur.
DNF Norbert Kernchen Meiningen
DNF Klaus Ludwig Zwickau MT 77-1
DNF Bernd Kasper Dresden SRG MT 77
DNF Manfred Kuhn Post Berlin Zastava
schnellste Runde: Kramer 2:59,8 = 152,790 km/h

2.8.1981 Rennwagen B8 bis 1300ccm LK II DDR Bestenermittlung
Start 11:15 7 Runden = 53.417 km, am Start 10 am Ziel 8

 1. Bernd Richter Dresden Lada 23:40,5 = 135,376 km/h
 2. Peter Röbke Gotha MT 77-1 23:44,4
 3. Jürgen Meißner Dresden MT 77/81 23:53,0
 4. Bernd Rauscher Erfurt HTS Lada 23:05,6
 5. Wolfgang Petri Leipzig HTS 79 24:16,8
 6. Bernd Dunger Dresden HTS 26:06,7
 7. Werner Kernchen Meiningen Lada 26:13,4
 8. Martin Schulz Berlin Lada 4 Rd. zur.
DNF Klaus Becker Leipzig Easter Shiguli
DNF Jürgen Freitag Senftenberg Lada
DNS Joachim Gregor Bautzen SEG Lada
schnellste Runde: Röbke 3:20,0 = 137,358 km/h



Text aus Illustrierter Motorsport 9/81

Schleiz 81 - 240.000 Zuschauer erlebten spannende Rennen

Im Mittelpunkt des Rennsonntags standen die beiden internationalen Automobilläufe.
Den Start gewinnen, sofort die Spitze übernehmen und dann los, was das Zeug hält - das war Peter Mückes Rezept im internationalen Tourenwagenrennen. Es funktionierte ausgezeichnet. Lediglich CSSR-Fahrer Vlastimil Tomasek behielt den Zastava des Berliners im Blickfeld.

Diese beiden lieferten sich dann ein 8-Runden-Duell, ständig die Führungsposition wechselnd. An der Buchhübelkurve ging Vlastimil Tomasek an Peter Mücke vorbei, in der Stadt, in der Abfahrt zur Seng und besonders in der Heinrichsruher Kurve konterte Peter Mücke. Das wiederholte sich in jeder Runde. Im 8. Durchlauf wurde dem CSSR As dieser nervenaufreibende Zweikampf zu heiß. Er ließ den mehrfachen DDR-Meister ziehen. Am Schluss wurde sein schneller Lada noch Reifenprobleme (Luftverlust) gehandikapt. Da war das Duell aber schon entschieden.

Mit Hans Jürgen Käppler erhielt ein weiterer DDR-Fahrer großen Beifall. Aus den hinteren Reihen startend, verbesserte er sich von Runde zu Runde, kämpfte sich vom zehnten bis auf den fünften Platz vor. Der Vizemeister des Vorjahres hatte seinen Wagen wieder ausgezeichnet in Schuss.

Den zweiten Leckerbissen der Veranstaltung hatten sich die Schleizer wieder bis zum Schluss aufgespart. Im letzten Rennen des Tages ging es bei den B8-Rennwagen bis 1300ccm um wichtige Punkte für den Freundschaftspokal der sozialistischen Länder. Nach drei von fünf Wertungsläufen hatten die Aktiven unseres Motosportverbandes hier die führende Position übernommen. Erst am Sonntag entgültig nominiert, vertraten Frieder Kramer, Ulli Melkus und Manfred Günther die DDR in diesem speziellen Mannschaftswettbewerb.

Der Start begann mit einem großen Tohuwabohu. In der Mitte des 28-Fahrer Feldes gab der Motor des Ungarn Azstalos trotz aller Startversuche keinen Mucks mehr von sich. Als die Ampel auf grün umschaltete, blockierte der Renner die Piste, die hinter ihm Stehenden mussten umständliche Ausweichmanöver in Kauf nehmen.

An der Spitze war die Post jedoch blitzschnell abgegangen. Als die B8-Piloten wieder in Sicht kamen, gab es im DDR-Lager ein hörbares Aufatmen: Ulli Melkus und Frieder Kramer jagten vor ihren schärfsten Rivalen aus der CSSR und der UdSSR heran. Kurz danach schloss zu ihnen auch Manfred Günther auf. Das sah für die Pokalwertung hervorragend aus.
Leider lief es nicht so weiter, denn mit Maschinenschaden musste Manfred Günther in der fünften Runde die Segel streichen.

Das Spitzenduo, nun nur noch allein im Pokalkampf, ließ sich vom Pech des Scheibenbergers nicht beeindrucken. Es vergrößerte konstant seinen Vorsprung. Die beiden Experten schienen fast ständig die Ideallinie unter den Rädern zu haben, ihre Motoren dröhnten beruhigend gleichmäßig.

Das Finale entschied Frieder Kramer für sich. Ulli Melkus wurde zum Schluss ein wenig langsamer. Jiri Moskal aus der CSSR, der vergeblich versucht hatte, die Konstellation an der Spitze noch zu verändern, tauchte als Dritter in der Oberböhmsdorfer Kurve auf.

Sachsenring-Sieger Bernd Kasper konnte hier nicht zum Zuge kommen. Im Training war ihm ein Kolben seines hochgetunten Ladamotors abgerissen. Die Maschine war nicht mehr zu gebrauchen. Die ganze Nacht hindurch hatte er mit seinen Helfern gebaut, doch auch mit dem Ersatzmotor von Helga Heinrich kam er nicht mehr aufs Trapez. Temperaturprobleme machten die letzte Hoffnung zunichte.

Für Peter Mücke und Frieder Kramer war es in Schleiz ein doppelter Erfolg, denn auch in den zuvor ausgetragenen Meisterschaftswettbewerben dieser Klassen hatten sie eindeutig dominiert.

Den schnellsten Renntrabanten fuhr erneut Klaus Schumann vom MC Lützkendorf, den Runden- und Klassenrekord seiner Kategorie verbessernd. Seine schnellste Runde drehte er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 122 km/h.
Abschließende Bemerkung: Die Mannschaft um Rennleiter Gerhard Elschner hatten die 81er Auflage des Schleizer Dreieckrennens jederzeit "voll im Griff". Und auch das machte diese große Motorsportveranstaltung zu einem beeindruckenden Erlebnis.

Randnotizen
Der Rennkurs zeigte sich weiter verbessert. Neue Sicherheitsstreifen wurden in der Haarnadelkurve, am Buchhübel sowie zwischen Oberböhmsdorf und der Waldkurve angelegt. Vor den Boxen gibt es jetzt eine schützende Leitplanke.
Gerhard Domres (MC Sangerhausen) lief die Zeit weg. Im B8-Meisterschaftslauf lag er an zweiter Position, als das Pleullager nicht mehr mitmachte. Bis zur letzten Minute vor dem Pokallauf wurde fieberhaft gebaut. Der Motor musste völlig zerlegt werden. Er schaffte es gerade so.

Wolfgang Eschment