1982 Frohburg


Die Ergebnisse

Rennwagen B8 bis 1300ccm LK I 12 Runden = 69,60 km, am Start 17 am Ziel 15

1. Bernd Kasper Dresden MT 77-1 27:28,3 = 152,011 km/h
2. Ulli Melkus Dresden MT 77-1 27:28,7
3. Manfred Günther Scheibenberg MT 77 27:30,2
4. Heiner Lindner Leipzig SRG Lada
5. Hartmut Thaßler Leipzig MT 77-1
6. Wolfgang Günther Finsterwalde SEG Lada
7. Heinz Siegert Greiz MT 77-1
8. Manfred Kuhn Post Berlin Lada
9. Wolfgang Wöhner Illmenau MT 78/82
10. Helga Heinrich Zwickau MT 77-1
11. Volker Worm Leipzig MT 77-1
12. Helmut Hoffmann Post Berlin SEG Lada
13. Bernd Rauscher Erfurt RTS
14. Hans Jürgen Vogel Hermsdorf SEG Lada
15. Roland Prüfer Greiz MT III
schnellste Runde: Lindner 2:14,8 = 154,896 km/h


Rennwagen B8 bis 1300ccm LK II
10 Runden = 58 km, am Start 10 am Ziel 9

1. Jürgen Meißner Dresden MT 77/81 24:55,7 = 139,600 km/h
2. Manfred Glöckner Zwickau Shiguli 25:09,7
3. Gerhard Friedrich Gera Lada 25:14,1
4. Peter Weiss Riesa Lada
5. Steffen Kämmerer Leipzig Lada
6. Werner Juppe Lockwitzgrund Lada Egb
7. Joachim Gregor Bautzen SEG Lada
8. Harald Landgraf Post Berlin SEG III
9. Norbert Kernchen Meiningen HTS 21011
schnellste Runde: Meißner 2:25,6 = 143,406 km/h

 



Text aus Illustrierter Motorsport 11/82

Kür der Meister
Ulli Melkus gab es ohne Umschweife zu: "Bernd Kasper ist ein starkes Rennen gefahren. Ich hatte diesmal keine Möglichkeit vorbeizukommen. Auf der langen Geraden musste ich sogar aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren."
In der Tat, die Vorstellung, die der 28jährige Dresdener Konstrukteur auf dem Frohburger Dreieck gab, war beeindruckend. Schon im Training drehte er eine schnelle Runde, nach der anderen. Nach seinem Bilderbuchstart hatte er sich im Rennen nur noch mit Ulli Melkus auseinander zu setzen. Der ihm dann aber auch bis zum letzten Durchgang buchstäblich im Nacken saß. Es ging um den Meistertitel.

Bernd Kasper bezwang den Favoriten mit 4 Zehntel Sekunden Vorsprung, und unterstrich damit nachdrücklich, dass er in diesem Jahr nicht nur einen leistungsstarken Rennwagen besaß, sondern auch Fahrerisch viel hinzugelernt hatte.
Hinter dem Spitzenduo entspann sich ein erbitterter Kampf um die Plätze. Acht Fahrer lieferten sich ein rundenlanges Duell. Die Positionen wechselten ununterbrochen. Die Entscheidung um den dritten Platz fiel kurz vor Ende des Rennens, als Heiner Lindner den gerade überholten Manfred Günter wieder ziehen lassen musste.

Im Rennen der hubraumgleichen Leistungsklasse II wollte es Peter Röbke mit Gewalt erzwingen. Er startete wie eine Rakete und landete mit seinem Gefährt bereits in der ersten Runde in den Strohballen der MTS-Kurve. Im siebenten Umlauf musste er mit Technik-Problemen aufgeben. Sein Hauptkonkurrent Jürgen Meißner ließ es wesentlich ruhiger angehen. Nach einem nicht überwältigenden Anfang verbesserte er sich systematisch Runde um Runde und gewann am Schluss der 58-Kilometer-Distanz ganz überlegen.

Beim Tourenwagenschlussakt (A2 bis 1300 ccm) spielte Hans Dieter Kessler seine 82er Solorolle wieder unangefochten. Das 92 kW Kraftwerk seines Zastava entwickelte den nötigen Druck dazu. Die gewählte Übersetzung passte haargenau. Nach der ersten Runde fuhr der Merkserer allein auf weiter Flur. Im Ziel hatte er einen Vorsprung von 27 (!) Sekunden vor seinem Verfolger Klaus Peter Schachtschneider, der sich nun endgültig Meisterschaftssilber sichern konnte.
Der Finallauf der Renntrabanten brachte die erwartete letzte Fortsetzung des Saisonduells zwischen Karl Hiemisch und Klaus Schumann. Der Sieger würde DDR-Meister werde, dass wussten beide. Nur 2 Punkte trennte sie in der Tabelle.
Klaus Schumann versuchte die Fronten frühzeitig zu klären. Er begann mit Volldampf und setzte sich sofort an die Spitze des 22 fahrer starken feldes. Auch wenn er nicht ständig führte, so deutete doch bis zur 8. Runde alles auf einen Erfolg des Lützkendorfers hin.

Karl Hiemisch riss das Steuer noch in der letzten Minute herum. Seinem Endspurt hatte Schumann nicht Gleichwertiges hinzuzusetzen. Er kam nicht mehr vorbei. Freudestrahlend kletterte Karl Hiemisch aufs Siegerpodest.

Artikel von Wolfgang Eschment