1982 Schleiz


Die Ergebnisse Zentrales Training

Zentrales Training Schleiz 1982
8.-9.5.1982, 10.000 Zuschauer, trocken

Tourenwagen A bis 600ccm
1. Karl Hiemisch Greiz Trabant 601 3:47,8 = 120,595 km/h
2. Klaus Schumann Lützkendorf Trabant 601 3:48,3
3. Klaus Gohlke Berlin Trabant 601 3:51,5

Tourenwagen A bis 1300ccm
1. Hans Dieter Kessler Kali Merkers Zastava 3:19,9 = 137,427 km/h
2. Sieghard Sonntag Marienberg Lada 3:25,2
3. Jürgen Käppler Br. Erbisdorf Skoda 3:29,1

Rennwagen B8 bis 600ccm
1. Klaus Coder Ehrenberg B8 600 3:48,5 = 120,226 km/h
2. Reinhard Willing Gotha B8 600 3:54,8
3. Siegfried Schulz Köthen B8 600 3:55,1

Rennwagen B8 bis 1300ccm LK I
1. Frieder Kramer Zwickau MT 77-1 3:00,0 = 152,620 km/h
2. Ulli Melkus Dresden MT 77-1 3:00,8
3. Hartmut Thassler KV Leipzig MT 77-1 3:02,7

Rennwagen B8 bis 1300ccm LK II
1. Jürgen Meißner Dresden MT 77-1 3:19,6 = 137,633 km/h
2. Gerhard Friedrich Gera MZ 77-1 3:28,4
3. Manfred Glöckner Zwickau Lada 3:29,9


Text aus Illustrierter Motorsport 6/82

Der Sonntag gehörte den Automobilisten. Die herausragende Trainingsergebnisse erzielte zweifelos Frieder Kramer, Ulli Melkus und Hartmut Thaßler. Sie fuhren Zeiten wie im 81er Schleizer Rennen. Ihre B8 Wagen haben über den Winter eine Reihe von Detailverbesserungen erfahren. Hartmut Thaßler: "Die Erkentnisse jedes Rennens des letzten Jahres wurden notiert. Am Saisonende haben wir ausgewertet." An seinem Mobil sind die Seitenkästen verlängert wurden, um eine effektive Kühlung und Luftführung zu erreichen.

Bei den Renntrabanten duellierten sich Klaus Schumann ( MC Lützkendorf) und Karl Hiemisch (MC Greiz). Das Spitzenpaar der vorjährigen Meisterschaft machte schon Ernst. Klaus Schumanns im Motorraum liegende Auspuffkonstruktion scheint sich bewährt zu haben. In Schleiz waren etliche Nachbauten zu besichtigen. Er selbst experimentierte noch miz 2 Motoren. Einer war brandneu (mit veränderter Kanalführung) und erlebte seine ersten Einfahrkilometer.

Hans Dieter Kessler (MC Kali Merkers) hat seinen Trabant endgültig mit einem Zastava der 1300er Klasse getauscht. Er fährt auf dem Meisterwagen Petzer Mückes, da Peter jetzt nur noch im Autocross um Plätze und Punkte kämpfen wird. Der Merkser schaffte mit dem 93 kW starken Renner die Spitzenzeit des Feldes. 137,427 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit für diese Runde. Damit lässt sich schon was anfangen ...



Die Ergebnisse Rennen

8.8.1982 Rennwagen B8 bis 1300ccm LK I DDR Meisterschaftslauf
Start 10:20 9 Runden = 68.679 km, am Start 20, am Ziel 13

1. Frieder Kramer Zwickau MT 77-1 27:31,5 = 149,709 km/h
2. Ulli Melkus Dresden MT 77-1 27:33,2
3. Bernd Kasper Dresden MT 77-1 27:28,9
4. Hartmut Thaßler Dresden MT 77-1 27:51,0
5. Klaus Ludwig Zwickau MT 77-1 28:29,5
6. Jiri Rosicky CSSR MTX 1-03 28:45,0
7. Manfred Kuhn Post Berlin Lada 29:14,5
8. Volker Worm Leipzig MT 77-1 29:17,8
9. Eberhard Grüner Zwickau MT 80 29:28,5
10. Helga Heinrich Zwickau Lada 29:28,9
11. Bernd Rauscher Erfurt RTS 29:54,6
12. Horst Görlitz Finsterwalde SEG III 30:13,9
13. Helmut Hoffmann Post Berlin SEG Lada 1 Rd. zur.
Unfall* Heiner Lindner MT 77
Unfall* Wolfgang Günther MT 77
Unfall* Hans Jürgen Vogel MT 77
Unfall* Heinz Siegert MT 77
* Startkollision
schnellste Runde: Kramer 2:59,9 = 152,705 km/h

8.8.1982 Rennwagen B8 bis 1300ccm LK II DDR Bestenermittlung
Start 11:30 7 Runden = 53.417 km, am Start 13 am Ziel 13

1. Peter Röbke Gotha MT 77-1/99 23:10,1 = 138,237 km/h
2. Jürgen Meißner Dresden MT 77/81 23:12,2
3. Peter Schwalbe KV Gera Lada 23:27,0
4. Gerhard Friedrich KV Gera HTS Lada 23:42,0
5. Manfred Glöckner Zwickau Shiguli 23:51,9
6. Jürgen Freitag Senftenberg Lada 23:52,6
7. Peter Weiss Riesa SEG 82 24:10,8
8. Steffen Kämmerer Leipzig SEG Lada 24:28,1
9. Werner Juppe Lockwitzgrund Lada 24:39,7
10. Harald Landgraf Post Berlin SEG III Lada 25:26,2
11. Bernd Dunger Dresden HTS 26:01,9
12. Joachim Gregor Bautzen SEG Lada 26:50,3
13. Manfred Hengst Leipzig HTS 1 Rd. zur.
schnellste Runde: Röbke 3:15,0 = 140,880 km/h



Text aus Illustrierter Motorsport 09/82

Die Automobilrennen des Sonntags konnten durchweg pünktlich über die Schleizer Bühne gehen. Zwar hatte es in der Nacht wie aus Kübeln gegossen und etliche Zeltler mussten ihre Schwimmprüfung nachholen, am morgen jedoch war der Kurs wieder trocken.

Hans Dieter Kessler machte erneut auf sich aufmerksam. Wie auf dem Sachsenring kontte ihn im Meisterschaftslauf der 1300er Tourenwagen niemand mehr gefährden. Der Merkserer hatte sich sofort nach dem Start klar abgesetzt. Glück hatte er außerdem. Sein hier schärfster Konkurrent, Klaus Peter Schachtschneider, bekam seinen Lada nicht in Gang ("Der Anlasser hatte sich verabschiedet") und musste mit Schiebehilfe aus der letzten Reihe starten.

Bei den Renntrabanten drehte Karl Hiemisch diesmal den Spieß um. Nach ständig wechselnder Führung hatte der Greizer am Schluss die größeren Reserven. Sein Dauer-Konkurrent Klaus Schumann folgte mit einem Rückstand von genau 2 Sekunden. Sicherer Dritter wurde Steffen Nickoleit, der mit 123,913 km/h seinen neuen Rundenrekord aufstellte.

An die beiden internationalen Freundschaftspokalläufe knüpfte man im DDR-Lager einige Erwartungen. Nach dem Rennen in Kielce und Kiew lagen unsere Fahrer besonders in der Rennwagenklasse in aussichtsreicher Position. Eine Woche vor Most (CSSR) konnte Schleiz die ersten Vorentscheidungen bringen.

Um es vorweg zu nehmen, bei den Tourenwagen kamen wir auch diesmal nicht aufs Tapet. Das Tempo bestimmten die Gäste aus der CSSR. Vlastimil Tomasek gelang ein in keiner Phase des Rennens wackelnder Start-Ziel-Sieg. Da auch ladislav Bares und Petr Samohyl einiges an Punkten holten, konnten die Fahrer aus dem Nachbarland ihren Vorsprung weiter ausbauen. Unsere Equipe verblieb auf dem unbefriedigenden fünften Platz.

Dafür gab es dann in der Rennwagenklasse einen gewaltigen Triumph unserer Akteure. Frieder Kramer, Bernd Kasper, Hartmut Thassler, Ulli Melkus - das war die Reihenfolge des Einlaufs. Dann erst folgten Jan Vesely (CSSR), Toomas Napa (UdSSR) und all die anderen. Am meisten beeindruckte hier Hartmut Thaßler. Er rollte das Feld von hinten auf. Im zweiten Durchgang Achter, im dritten sechster, im vierten Fünfter und im fünften Vierter. Der Leipziger fuhr mit Kopf und hat seinen MT 77-1 bestens vorbereitet.

Nach dem Rennen begann die große Rechnerei. Die Experten wussten sofort: Die B8-Mannschaft der DDR übernimmt die Pokalführung, wenn auch mit nur 2 Punkten Vorsprung vor der CSSR. Die abendliche Entscheidung der internationalen Jury, bei den Tourenwagen Thomas Bychl (CSSR), Klaus Peter Schachtschneider (DDR), Nikolai Bachmurow (UdSSR), Nikolai Grigoras (SR Rumänien) und Ivan Ivanow (VR Bulgarien) sowie bei den Rennwagen Frieder Kramer wegen Nichteinhaltung der technischen Bestimmungen zu disqualifizieren, änderte zwar nachträglich das Klassement, nicht aber die Pokalposition unserer beiden Mannschaften.


Randnotizen
Die Kollission mehrere B8 Rennwagen kurz nach dem Start des Meisterschaftslaufs hatte keine ernsthaften Folgen. Heiner Lindner, Wolfgang Günther, Heinz Siegert und Hans Jürgen Vogel blieben unverletzt. Die Wagen wiesen hauptsächlich Karosserieschäden auf.

Der Schleizer Rennkurs wies eine ganze Reihe von neuen Sicherheitseinrichtungen auf. An vielen Stellen entstanden zusätzliche Erdwälle, in der Seng und an der Start-Ziel-Tribüne wurden Fangzäune aufgestellt. Ein Novum gab es mit den B8-Rennen der Leistungsklasse II. Nicht einer der Rennwagen fiel aus - ein Zeichen für die gute technische Vorbereitung und überlegte Fahrweise.