1974 und 1975 Frohburg


Die Rennwagen der alten Melkusserie, kurz vor der Entwicklung der MT77, sind heutzutage eine Augenweite.

Hartmut Thaßler (Startnummer 91) und Heiner Lindner (92) schon mit einem aerodynamischen Ausreißer, einer Vollverkleidung. Dieser Rennwagen trug den Namen seines Konstrukteurs: HTS - Hartmut Thaßler Shiguli.

Der Motor in allen Rennwagen war der 4-Takter des russischen Shigulie, einer Fiat-Lizenz mit 1300 cm³ Hubraum. Damit waren sie den 2-Takt-Rennwagen des Hubraum-kleineren Melkus-Wartburg weit überlegen.

 

 

Die Ergebnisse 1974

Die Platzierung im Rennen 1974:
1 Melkus,Ulli DDR Dresden-Melkus Shiguli
2 Kuether,Wolfgang DDR Dresden-SEG Shiguli
3 Krug,Wolfgang DDR Grossenhain-SEG Lada
4 Thassler,Hartmut DDR Rackwitz-HTS
5 Sprockhoff,Wolfgang DDR Berlin-Lada
6 Eschrich,Werner DDR Graefentonna-Shiguli Eige
7 Klinger,Guenther DDR Leipzig-Lada SEG
8 Scholz,Siegfried DDR Berlin-BS Lada
schnellste Runde: Melkus 2:29,2 = 139.292 km/h

Text aus Illustrierter Motorsport 11/74
Das Frohburger Dreieckrennen am 15. September, der Abschluss der Saison 1974 im Straßenrennsport mit Motorrädern und Automobilen, war mehr als nur ein gelungenes Finale. Es ist vor allem auch als Maßstab für die nach wie vor starke Anziehungskraft zu werten, die gerade diese Motorsportdisziplin auf die Aktiven und ihr Publikum ausstrahlen.
Beim Schlusslauf des Tages, dem spannungsgeladenen Lauf der Meisterschaftsbewerber auf C9-Rennwagen gab es drei für den Titel favorisierten Fahrer: Wolfgang Krug, Heiner Lindner (Leipzig) und Hartmut Thaßler (Rackwitz-Delitzsch). In der ersten Reihe standen Küther, Ulli Melkus (Post Dresden) und Lindner. Krug stand in Reihe zwei. U. Melkus kam aus der ersten Runde erst an vierter Stelle hinter Wolfgang Küther, Lindner und Krug. Nach der dritten war er vorn und fuhr, wie schon in Schleiz ein bewundernswertes Rennen. Hinter ihm wurde enorm hart gekämpft, insbesondere von Küther und Lindner, bis der nach der vorletzten Runde fehlte.
Krug fuhr auf Sicherheit als Dritter ins Ziel, hatte so zu seinen 219 Punkten noch 4 neue (Wertung hier 9-6-4-3-2-1) und wurde DDR-Meister dieser Klasse. Ihm folgten Thaßler, U. Melkus und H.Lindner mit 17, 16 und 15 Punkten.
Schnellster Fahrer der Leistungsklasse II, die gemeinsam mit der LK I startete, war Wolfgang Günther (Dynamo Finsterwalde), der hinter dem Vierten des Meisterfeldes, also an der fünften Stelle des Gesamtfeldes abgewinkt wurde. Im Pokalkampf führt Manfred Günther mit drei Siegen, das sind 27 Punkte, vor Dietmar Graupner (Annaberg-.Buchholz/14P.) sowie Manfred Kuhn (Bernau) und Wolfgang Krah (Chemie Leipzig) mit je 13 Punkten. Sowohl der Meisterschaftsstand aller Klassen, als auch die Pokalwertung bedürfen noch der Bestätigung durch den ADMV der DDR.
Im Pokallauf der Spezialtrabant gab es eine Neuauflage des Kampfes "Schlitzer" gegen Drehschieber, denn Frieder Kramer hatte seinen in Schleiz demolierten Wagen wieder startklar. Es wurde ein unerhört spannendes Rennen, vor allem zwischen Kramer (Zwickau) und Assmann (Gotha), in dem Assmann nur um Haaresbreite, mit nur einer Zehntelsekunde Vorsprung, gewann, und damit (27P.) Pokalsieger vor Kramer (18 P.) und König (Zwickau/7 P.) wurde. Aber auch Eißner und Gaida kämpften begeisternd.
Erwin Riefke


Die Ergebnisse 1975

Die Platzierung im Rennen 1975:
1 Lindner,Heiner DDR Leipzig-HTS
2 Thaßler,Hartmut DDR Rackwitz-HTS
3 Krug,Wolfgang DDR Grossenhain-SEG Lada
4 Guenther,Wolfgang DDR Finsterwalde-Shiguli SEG
5 Melkus,Ulli DDR Dresden-Melkus Shiguli
6 Nagelschmidt,Frank DDR Erfurt-Lada
7 Sprockhoff,Wolfgang DDR Berlin-Lada
8 Guenther,Klaus DDR Erfurt-SEG Shiguli
9 Wanielik,Helmut DDR Berlin-SEG Lada
10 Scholz,Siegfried DDR Berlin-BS Lada
11 Anger,Joachim DDR Zwickau-Shiguli
12 Klinger,Guenther DDR Leipzig-Lada SEG
schnellste Runde: Thaßler 2:27,1 = 141,994 km/h 

Text aus Illustrierter Motorsport 11/75
Sonniges Spätsommerwetter wurde eine Woche danach den Wagensportlern serviert. Bei den C)-Rennwagen der Leistungsklasse I, also den Bewerbern um die Meisterschaft der DDR, gab es bei dem 10-Runden-Rennen an der Spitze eine Demonstration für die Thassler-Wagen. Heiner Lindner (Böhlen) führte und hatte Hartmut Thassler sozusagen ständig im Nacken, blieb aber bis zum Ende des Laufes Spitzenreiter. Thassler wurde mit 1,7 s Rückstand Zweiter und mit insgesamt 21 Punkten neuer DDR-Meister (Wertung hier 9-6-4-3-2-1, nicht wie irrtümlich im Sachsenring-Bericht geschrieben).
Titelverteidiger Wolfgang Krug hatte sich hinter diesen beiden einen heftigen Zweikampf mit Ulli Melkus (Post Dresden) geliefert, den der Dresdener noch in der SchlUdSSRunde verlor, wobei er auch noch Wolfgang Günther (Finsterwalde) vorbeiziehen lassen musste. Nach unserer Tabelle ist er aber trotzdem Dritter der Wertung, der Titelverteidiger wurde "Vize".
In der Leistungsklasse II gab es einen großartigen Triumph von Frank Nagelschmidt (Erfurt) vor seinem Clubkameraden Klaus Günther. Mit einem Sieg am Sachsenring hatte Nagelschmidt insgesamt 18 Punkten und das dürfte ihn zum ADMV-Besten gereicht haben vor Manfred Kuhn (Post Berlin).
Bei den Rennwagen gab es nur noch 2 Fahrzeuge mit Wartburgmotoren, alle anderen laufen mit Lada-(Shiguli)Motoren, im Gegensatz der verbesserten Tourenwagen bis 1300 ccm. Dort sind die Viertakter in der Minderheit.