Mit 140 km/h durch Dresden-Prohlis


Autor: Jürgen Meißner

1988 - 700 Jahre Prohlis und 10 Jahre J.-G.-Palitzsch-Oberschule war der Stadt Dresden eine Verrücktheit wert.

In Zusammenarbeit des Motorsportverbands von Dresden, der Schulleitung und des VEB Betonwerke Dresden wurden Prominente eingeladen, eine massenwirksame Show zu gestalten. So waren der DDR-Sportreporter Wolfhardt Kupfer, der 198-Fache Nationalspieler im Handball, Wolfgang Lakenmacher, der Jugendmeister im Kart-Sport, Jens Klimasch und der Dresdner Rennfahrer Jürgen Meißner zu Gast. Diese beantworteten zunächst vor den Mikrofonen die vielen Fragen der Zuschauer zum Sportleben in der DDR.

Dann sollte es eine außergewöhnliche Einlage geben. Auf der Gamigstraße in Richtung Mügelner Straße sollten der Rennwagen von Jürgen Meißner und der Kart-Wagen von Jens Klimasch um die Wette fahren. Am Straßenrand standen, bis unmittelbar an den Bordstein, hunderte Zuschauer. Das Ergebnis war knapp: Der Kart-Wagen hatte am Anfang absolute Vorteile und schoss davon. Der Rennwagen, gewohntermaßen am Anfang bis knapp 100 km/h träge, holte dann aber im 2. Gang blitzschnell auf und gewann mit etwa 5 Metern Vorsprung. Denke ich noch an die Tuch fühlenden Zuschauer, bekomme ich heute noch eine gewaltige Gänsehaut...

Abschließend war ein Handballspiel der Prominenten gegen eine Schülerauswahl AK 15/16 vor 600 Zuschauern angesetzt. Zu den Prominenten gesellten sich Jürgen Rost (Fußballer), Dieter Riedel (Fußballer), Matthias Sammer (Fußballer), Bernd Jakubowski (Fußballtorwart). Die "Alten" gewannen mit 19:13 knapp vor den ambitionierten Schülern.

Während einer Angriffs-Attacke auf das gegnerische Tor kam Jürgen Meißner mit seinem linken Fuß schräg auf und ein stechender Schmerz ließ ihn sofort das Spiel unterbrechen. Auf der Auswechselbank sagte Matthias Sammer tröstend zu ihm: "So eine Verstauchung wird schon, das ist bei uns Fußballern oft so." Nun, was Sammer und Meißner zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnten, der Fuß wies einen Splitterbruch auf (siehe Foto). Das kurz darauf stattfindende Rennen auf dem Sachsenring konnte Jürgen Meißner nicht fahren.