Formelrennsport Seite 1


Vorwort

Frieder Kramer war einer der bedeutendsten Konstrukteure in Formelrennsport der ehemaligen DDR. Er berechnete als Erster weltweit, im VEB Sachsenring Zwickau, eine lenkende Hinterachse, die die Kurvenstabilität wesentlich verbesserte. Dazu war er ein grandioser Rennfahrer, der es auf 6 DDR-Meistertitel in den Kategorien Tourenwagen- und Formelrennsport brachte, die sich aus ungezählten Siegen auf Rundstrecken und Bergrennen, national und international zusammensetzten. Nach der politischen Wende arbeite der Fahrzeugkonstrukteur folgerichtig viele Jahre in dieser Funktion bei SEAT in Spanien.

Die Kommentare zu dieser Homepage hat Frieder Kramer noch kurz vor seinem Tode verfasst.

Frieder Kramer verstarb viel zu früh an einer Krankheit. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.


Dort wo alles angefangen hat:

Mit einer MZ 250G auf dem Weg zum Juniorenmeister beim Lauf "Rund um den Collm" in Oschatz


Frieder Kramers erstes Rennauto war 1976 ein SEG III, das Produkt einer "Sozialistischen Entwicklungs-Gemeinschaft". Dieses Fahrzeug sollte  einen systemtreuen Gegenpol zur Dresdener Fa. Melkus darstellen.

Doch der SEG III war ein Flop und F. Kramer musste viel Lehrgeld in der neuen Motorsportdisziplin zahlen. Trotzdem reichte es auf dem Sachsenring 1976 in der LK II zur Poleposition vor Bedrich/Leipzig. 


Aerodynamisch völlig unausgewogen - vorn zu viel Abtrieb, hinten Auftrieb. Dazu kam eine Hinterachse, mit zu tief liegendem Momentan-Zentrum und ein weicher Vierkant-Rohrrahmen. Damit war dieser Wagen bei hohen Geschwindigkeiten nahezu unfahrbar.

Das wurde F. Kramer beim ersten Rennen auf dem schnellen Sachsenring bewusst: "Bei den vorangegangenen, langsameren Bergrennen konnte ich mir das ungute Gefühl im Rennwagen noch nicht erklären."


Am Vorstart zum Bergrennen in Eisenach 1976.

Man erkennt die großen aerodynamischen Druckflächen vor der Vorderachse. Die spoilerlose Hinterachse wird zusätzlich entlastet und verliert dann bei hohen Geschwindigkeiten dramatisch an Seitenführung.



Die erste Maßnahme zur Verbesserung der Fahreigenschaften war das Absägen der Bugkästen.

Bei den Funktionären mit dem Bonus als SEGIII-Fahrer, konnte Frieder Kramer, schon als Leistungsklasse II-Fahrer, bei dem internationalen Rennen in Havirov/CSSR 1976 teilnehmen.


Zufrieden stellend war das Gefühl in diesem Rennwagen jedoch noch nicht!


Trotz Dreher ausgangs der Queckenbergkurve auf dem Sachsenring 1976 noch Platz 2.


Zieldurchfahrt 1978 in Schleiz.

Nach leichter Berührung mit Moskal/CSSR auf Platz 6.



Siegerehrung 1976 in Frohburg - vor Volker Worm und Wolfgang Petri.


Nach der Poleposition im Regenrennen 1977 auf dem Sachsenring, waren Heiner Lindner (1.) und Wolfgang Günther schneller.


Sieger beim "Adlersberg-Rennen" in Suhl 1976  - vor F. Nagelschmidt und Wolfgang Krug.


Gerhard Bedrich gewinnt 1976 auf dem Sachsenring  - vor Frieder Kramer und Werner Juppe.