Formelrennsport 1982-1983 (Seite 1)


Dank der guten Leistungen im Jahr 1981 auf der Rundstrecke wurde der Sponsor, der Arzneimittelhersteller GERMED, auf Jürgen Meißner aufmerksam. Neben den finanziellen Zuwendungen brachte es für den MT 77 im Jahr 1982 eine neue, schicke grün-gelbe Lackierung. Diese bereicherte ab sofort das Starterfeld der Formel E 1300.


GERMED war eine Hersteller pharmazeutischer Produkte in der ehemaligen DDR. Summavit war ein Multivitamin-Präparat, welches den Zweck hatte, den täglichen Vitaminmangel auszugleichen. Daher sollten viele Menschen diese Tabletten zu sich nehmen - und dies war zu bewerben.

Dieser Artikel entstammte der Betriebszeitung des Kombinatsbetriebes "GERMED".   


1980/81 - Im Winterhalbjahr entstand für Jürgen Meißner der MT 77/81 unter Anleitung seiner Freunde Ulli Melkus und Bernd Kasper


Kurz vor dem Rennen

Diese Gelassenheit täuscht, der Puls rast weit über 100! Durch autogenes Training bekomme ich mich in den Griff, manchmal so weit, dass ich eingeschlafen bin.


Glasbachrennen - Rennfahren ist wie Zelten

Gemeinsam mit Joachim Gregor (rechts) teilen wir uns einen wasserdichten Unterstand für die Rennwagen.



1982 - Ortseingang Hohenstein-Ernstthal

Nur wenige Rennfahrer verfügten über einen geschlossenen Transporter oder ein Wohnmobil. Ein Anhänger mit PKW Polski-Fiat als Zugmaschine tat es für den Anfang auch.


1982 Sachsenring - 1. Jürgen Meißner, 2. Steffen Kämmerer, 3. Peter Schwalbe

Sieg mit knapp 90 Sekunden vor dem Zweitplazierten, Steffen Kämmerer - eine Sensation! Das fordert den ausgefallenen Peter Röbke zum Protest. Da er die Ziellinie nicht erreicht hat, darf er nicht protestieren. Er gibt Steffen Kämmerer die Protestgebühr von 100 DDR-Mark und dieser legt formel den Protest ein.

Nachdem der Motor des Siegers Jürgen Meißner zerlegt wurde und als regelkonform durch die Jury bezeichnet wurde, war dies der 2. Sieg in diesem Rennen und die 100 DDR-Mark waren schlecht investiert.

Jürgen Meißner probierte in diesem Jahr eine neue Übersetzung aus, die bisher noch niemand so gefahren war. Das brachte ihm enorme Zeitvorteile und hervorragende Plätze ein.


Aufgrund der Poleposition in Schleiz 1982 führt Jürgen Meißner das Rennfahrerfeld zur Warmlaufrunde an - hier auf dem Rennabschnitt zwischen Buchhübel und Stadtkurve (Spitzkehre). Dort werden dann im Rennen Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h gefahren.

Vor und nach dem Fahrerfeld die Rettungsfahreuge aus der ČSSR, die mit bester Technik bei einem Unfall, insbesondere in der ersten Runde, helfend zur Stelle wären.


1982 Schleiz Buchhübel

Das Rennen hat begonnen. Jürgen Meißner ist vom Start schlecht weggekommen und muss seinem Rivalen Bernd Richter aus Dresden die Innenseite der Kurve lassen. Am Ende hat es nur zum Platz 3 gereicht.



1982 - Schleizer Dreieckrennen


1982 - Siegerehrung Schleiz:

1. Bernd Richter
2. Peter Röbke †
3. Jürgen Meißner

Ein tolles Gefühl zum ersten Mal die Siegertreppe bestiegen zu haben. Diesem Gefühl sollten in den nächsten Jahre noch einige solcher folgen.


1982 - Frohburg

Das letzte Rennen der Saison hat soeben begonnen. Mit einem Sieg gegen Peter Röbke (98) sichert sich Jürgen Meißner (57 auf Pole) wenig später den Titel und wird bester Rennfahrer des Jahres. 


Foto: Udo Dörr

Die Jagt nach dem Sieg ist noch nicht vorbei, noch muss Mensch und Technik ein paar Runden durchhalten.