Formelrennsport 1987-1989 (Seite 3)
1988 - Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt)
Leistungssportler zählten zu den Imageträgern der DDR. Dazu war es erforderlich, dass sich diese bei Volksfesten oder politischen Veranstaltungen zeigen mussten. Ich bekam eine "Order" zum Pioniertreffen in Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) mit meinem Rennwagen präsent zu sein. Eigentlich sollte Ulli Melkus sich dort präsentieren, der, so weit ich mich erinnere, im Urlaub war und mich deshalb bat, ihn zu vertreten.
Die Frau vom damaligen Staatsratsvorsitzenden, Erich Honecker, und Bildungsministerin, Margot Honecker, besuchte den Stand der Sportler und kam mit Jürgen Meißner ins Gespräch. Sie vermutete, dass der Rennsport der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) unterstand, was nicht richtig war. Aber der Ansatz war gut, weil diese Organisation zur Landesverteidigung gehörte und wir Rennsportler damit wesentlich besser an Material und finanzielle Unterstützungen gekommen wären.
Ein Posterkalender entsteht
Nach zwei Jahren Kampf gegen die Behörden ist es so weit:
Das Poster meiner Werbefirma ist endlich entstanden. Das Papierkontingent wurde zugeteilt und die staatlich erforderliche Druckgenehmigung erteilt.
Frohburg 1988 - Das letzte Rennen von Jürgen Meißner 1988
Durch eine veränderte Bereifung für Regenrennen sicherte er sich einen Startplatz vor seinen Freunden Ulli Melkus (81) und Bernd Kasper (93).
Vorbei an Melkus und Kasper
1988 führt Jürgen Meißner mit neuen, aus dem "Westen" kommenden Regenreifen das Rennen in Frohburg vor seinem Freund Bernd Kasper (93) und Hans-Jürgen Vogel (94) an. Doch in der letzten Runde verliert der reche Vorderreifen Luft. Es sollte wohl nicht sein.