Die Sozialistische Renngemeinschaft


Die Sozialistische Renngemeinschaft in ihrer Wirkungsweise, wurde auf dieser Homepage schon andeutungsweise beschrieben.

Kurz hier noch einmal dazu Grundlegendes:

Interessierte Rennfahrer entwickelten und/oder fertigten eine oder mehrere Baugruppen, und zwar soviel, wie es Rennfahrer gab, die diese Baugruppen haben wollten. Diese Verteilung wurde solange vorangetrieben, bis jede Baugruppe des Fahrzeuges einen Entwickler, Produzenten oder Lieferanten hatte. Dazu mussten Kostenwerte fixiert werden, um den finanziellen Ausgleich zu definieren. Wer also viele hochwertige Baugruppen bereit stellte, musste diese zunächst selbst bezahlen. Dann, im Wertausgleich, bekam er die Anteile der anderen Baugruppenabnehmer zurück. Dies war moderne Naturalwirtschaft, funktionierte aber hervorragend und gebar Rennwagen, die völlig gleich waren, erbaut durch die Last aller Beteiligten.

In dem unten dargestellten Dokument haben sich 15 Sportfreunde bereit erklärt, Teile für insgesamt 7 Rennwagen zu bauen, und zwar für den bis Ende 1989 gefahrenen MT 77. Dass es mehr Bewerber als zu bauende Rennwagen gab lag vielleicht daran, dass ggf. der eine oder andere Beteiligte im Moment keine Rennwagen benötigte, aber über die Fähigkeiten oder Werkzeuge, Einstell- oder Schweißlehren und dergleichen als Einziger verfügte, um das entsprechende Teil zu produzieren.

In den nachfolgenden Dokumenten beruft Ulli Melkus dafür eine "Sozialistische Renngemeinschaft" ein und notiert akribisch, wer bis wann was zu leisten hat:

Der Name, die Anschrift und, wenn vorhanden, Telefonnummer des Produzenten. Weiterhin, was die Aufgabe war und wie viele Teile das Mitglied der Gemeinschaft zu produzieren hatte. Ganz wichtig waren die Termine, denn zum Frühjahrstraining, was in der Regel um den 01. Mai des Jahres statt fand, musste der Rennwagen rennfertig sein. Wenn die Tschechen im April Trainingsläufe in Most anboten, war noch mehr Eile geboten. Die von Ulli Melkus hier in diesen Dokumenten dargestellte Terminkette gewährleistete das weitestgehend.

Zum Schluss kommt der Wert dazu, der entweder ausgeglichen wird oder wenn man nichts produziert hatte, zu bezahlen hatte.

Fertig ist der Rennwagen, "Made in DDR" oder besser "Made in sozialistischer Renngemeinschaft"!

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